Hände halten eine Brustkrebsschleife

Für Patientinnen

BRUSTKREBS

Eine Bedrohung für die Gesundheit vieler Frauen.

Wichtige Fakten zum Thema Brustkrebs.

18 Millionen Menschen erkranken weltweit jährlich an Krebs.

25% dieser Fälle fallen auf Brustkrebs [22].

Mit ca. 30% liegt Deutschland nach den neuesten Zahlen des Robert-Koch-Instituts sogar über dem weltweiten Durchschnitt [23].

70.000 Frauen in Deutschland erkranken jedes Jahr an Brustkrebs, im Laufe ihres Lebens also jede achte Frau.

Ungefähr 20.000 Frauen jährlich, die das nicht überleben.

Leider sind davon zunehmend auch jüngere Frauen betroffen [24].

In den letzten 20 Jahren wurde in Deutschland enorm in die Brustkrebsvorsorge investiert.

2002 wurde das erste Programm zur Früherkennung von Brustkrebs in Deutschland eingeführt. Seit 2009 bieten bundesweit 95 Screening-Einheiten flächendeckend das sogenannte „Mammographie-Screening-Programm“ für Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr zur Brustkrebs-Früherkennung an.

Trotz dieser weitreichenden Bemühungen, die Mortalität von Brustkrebs zu reduzieren, bleibt die Sterberate seit mehr als zwei Jahrzehnten de facto annähernd konstant [23]. Es sterben in Deutschland jährlich nach wie vor zu viele Frauen an Brustkrebs.

Warum konnten wir bisher die Sterblichkeit von Brustkrebs nicht senken?

Die Gründe hierfür im Detail:

Im herkömmlichen Brustkrebs-Screening-Programm wird auf die Diagnostik mittels Mammografie zurückgegriffen. Ein Verfahren, das nachgewiesen Brustkrebs bei Frauen mit dichtem Brustdrüsen-gewebe unzuverlässig und damit nicht rechtzeitig entdecken kann [25, 26]. Der Literatur nach, werden bei dichtem Brustdrüsengewebe über die Hälfte der Mammakarzinome übersehen [1-3, 26,]. Diese Karzinome werden dann erst in einem späten Stadium entdeckt, in dem es oft schon zu spät für die Patientin ist.

Darüber hinaus rechnen neueste Studien hoch, dass auf 100.000 Frauen aus dem Mammografie-Screening-Programm ca. 7 Frauen durch die Strahlung der Mammografie ihren Brustkrebs paradoxerweise überhaupt erst entwickeln [27].

Für den Fall, dass eine Frau bereits an Brustkrebs erkrankt ist, komplementiert das deutsche Gesundheitssystem die „Krebsnachsorge“ mit einer zusätzlichen jährlichen Ultraschalluntersuchung (US).

Die Krebsdetektionsrate der US ist für sich genommen bei dichter Brust vergleichbar mit der der Mammografie [1-3]. Zusammen sind die beiden Untersuchungsmethoden zwar genauer als jede für sich allein, jedoch nicht sensitiv genug, um Brustkrebs verlässlich in einem frühen Stadium rechtzeitig zu entdecken. 

Bei Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe werden mit der US und Mammografie zusammen weiterhin noch 40% der Karzinome zu spät entdeckt, was die konstant hohe Sterberate zu erklären vermag.

Was bedeutet die Detektion eines Mammakarzinoms unter 1 cm?

Unter 1 cm wird Brustkrebs mit einer exzellenten Prognose assoziiert, völlig unabhängig davon, um welchen Krebstypen es sich handelt. Die Literatur attestiert in diesem Stadium der Erkrankung eine 12-Jahres-Überlebensrate von über 90% unabhängig vom Lymphknotenstatus und Grad der Aggressivität des Tumors [23,28]

Bei einer Größe unter 1 cm ist ein Mammakarzinom ein lokales Problem des Brustgewebes, weil Metastasen in diesem Stadium sehr unwahrscheinlich sind. Nach den neusten Behandlungsleitlinien wird hier eine Chemotherapie explizit nicht mehr empfohlen [29]. Trotz der Anstrengungen des Mammographie-Screening-Programms Brustkrebs frühzeitig zu erkennen, erlaubt dieses konventionelle Verfahren eine Detektion sehr oft nicht unter 1 cm. Knapp 66% aller Mammakarzinome, die bei regelmäßig gescreenten Frauen gefunden werden, sind über 1 cm groß, bei 20% der Frauen sogar schon über 2 cm  [30].

Warum gibt es derzeit keine Mamma-MRT im herkömmlichen Brustkrebs-Screening?

Bisher spielte die Mamma-MRT im nationalen Brustkrebs-Screening für Frauen mit durchschnittlichem Risiko an Brustkrebs zu erkranken keine Rolle, weil Daten zur Effektivität und Kosteneffizienz der Methode noch nicht erhoben wurden.

Diese Daten liegen seit der DENSE-Studie 2019 vor und ermöglichen Kosten-effektivitätsanalysen, die das Vorurteil entkräften, dass sich der Einsatz der Mamma-MRT im Brustkrebs-Screening zu teuer ist. 

Die Erkenntnisse der Studie wurden bislang noch nicht in die gängigen Empfehlungen und Leitlinien der Brustkrebsvorsorge aufgenommen. 

Im MMZ implementieren wir erstmalig die Mamma-MRT in Brustkrebsvorsorge bei Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe. Mit dem Ziel diesen Frauen erstmalig eine optimierte Vorsorge zukommen zu lassen, Karzinome in einem frühen Stadium zu detektieren und damit die Brustkrebssterblichkeit in Deutschland signifikant zu senken [43].

Hinweis: Bitte betrachten Sie die hier aufgeführten Informationen lediglich als erste Orientierung zum Thema Brustkrebs und Brustkrebsrisiken. Ihr persönliches Risiko hängt von sehr individuellen Faktoren ab. Lassen Sie sich daher bitte persönlich von einer Ärztin oder einem Arzt Ihres Vertrauens beraten.

RISIKOFAKTOREN

Was erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken?

Brustkrebs betrifft sehr viele Frauen. Welche Umstände oder Besonderheiten erhöhen das persönliche Risiko?

Derzeit gibt es einige Faktoren, die als krebsauslösend diskutiert werden oder deren krebsfördernde Wirkung bereits bekannt ist. 

Einige von ihnen lassen sich vermeiden, andere hängen von unabänderlichen Faktoren ab, etwa von Erkrankungen in der Familie oder der aktuellen Lebensphase.

Ist Ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöht? Gerade dann sollten Sie alle passenden Vorsorge- und Früherkennungsmöglichkeiten für sich nutzen.

Selbstabtastung

Zentrale Risikofaktoren auf einen Blick

Familiäre Faktoren / Vererbung

Das Vorliegen bestimmter Gene kann das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erheblich steigern. Aus diesem Grund werden Frauen bei Vorsorgeuntersuchungen oder bei Auffälligkeiten immer auch zu möglichen Krebserkrankungen innerhalb der Familie befragt.

Eine humangenetische Untersuchung  kann dazu beitragen, mehr über ein eventuelles, vererbtes Risiko zu erfahren. 

Dichtes Brustdrüsengewebe

Knapp 50% der Frauen im Screeningalter (50-69 Jahre) haben eine Brustdichte der Kategorie C oder D nach der Klassifikation des American College of Radiology® (ACR®). 

Frauen mit der höchsten Brustdichte (D) haben ein 4-6-fach erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, als Frauen mit der geringsten Brustdichte (A), denn in Drüsengewebe entwickelt sich eher Krebs. Dichtes Brustdrüsengewebe macht es schwieriger, Anzeichen von Krebs auf einer Mammografie zu erkennen. Auf mammografischen Röntgenbildern stellt sich dichtes Drüsengewebe weiß dar, was dazu führen kann, dass es krebsartige Veränderungen, die sich ebenfalls weiß darstellen, verbergen kann. Aufgrund dieser Tatsache ist es mit Hilfe der Mammografie schwieriger, Krebs in dichtem Brustdrüsengewebe frühzeitig zu detektieren in einem Stadium, in dem er noch einfacher zu behandeln ist.

Die Brustdichte wird oft vererbt. Andere Faktoren wie die Einnahme von postmenopausalen, Hormonersatztherapien und ein niedriger Body-Mass-Index können sie ebenfalls beeinflussen.

Mehr zum dichten Brustdrüsengewebe

Hormonelle Faktoren

Bei vielen Frauen, die an Brustkrebs erkranken, gibt es einen engen Zusammenhang zwischen ihrer hormonellen Situation und der Reaktion von Tumorzellen.

Einige Beispiele:

  • Dauer zwischen erster Regelblutung und den Wechseljahren:        Man geht heute davon aus, dass die monatlich schwankenden  Hormonspiegel das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen.
  • Anzahl von Schwangerschaften und Stillzeiten:                                Je häufiger eine Frau schwanger war und je länger sie gestillt hat,  desto niedriger ist (statistisch betrachtet) ihr Risiko, an Brustkrebs  zu erkranken.
  • Die Pille zur Empfängnisverhütung:                                                  Kann bei längerfristiger Einnahme das Brustkrebsrisiko geringfügig steigern.
  • Der Einfluss von Kinderwunsch-Behandlungen auf das    Brustkrebsrisiko ist derzeit noch ungeklärt.
  • Hormonersatztherapien während der Wechseljahre:                  Gelten als risikosteigernd. Eventuell trifft dies auch auf bestimmte  pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel mit  "Phytohormonen" zu (noch nicht endgültig bewiesen).

Lebensstil

Ein gesunder Lebensstil trägt zur Vorbeugung gegen Krebs- und vielen anderen Erkrankungen bei. 

Dazu gehören beispielsweise:

  • Bewegung und Sport im Alltag
  • Ausreichende Entspannung und genügend Schlaf
  • Eine ausgewogene Ernährung ohne oder mit nur wenigen hoch verarbeiteten Lebensmitteln
  • Der Verzicht auf Rauchen und Alkohol

Lebensalter

Statistisch betrachtet, geht man heute von folgenden Risiken je Lebensphase aus:

  • Im Alter von 35 Jahren muss eine von 110 Frauen damit rechnen, innerhalb der nächsten zehn Jahre an Brustkrebs zu erkranken.
  • mit 45: eine von 48 Frauen
  • mit 55: eine von 37 Frauen 
  • mit 65: eine von 30 Frauen
  • mit 75: eine von 31 Frauen

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz)                und Zentrum für Krebsregisterdaten.

SPEKTRUM DER BRUSTKREBSVORSORGE

Diagnostische Möglichkeiten im Rahmen der individuellen Früherkennung von Brustkrebs.

Mammographie
Mammographie

Mammografie

Selbstabtastung
Selbstabtastung

Selbstabtastung

Ultraschall
Ultraschall

Mammasonographie

Icon – Frauen mit Brustkrebsschleife
Icon – Frauen mit Brustkrebsschleife

"Brustkrebs rechtzeitig zu detektieren bedeutet Leben retten."

Prof. Dr. med. Clemens Kaiser
Universitätsmedizin Mannheim

Mamma-MRT
Mamma-MRT

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KONTAKT

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Katrin Scheler, Mannheimer MRT-Zentrum für Brustkrebsvorsorge
Katrin Scheler, Mannheimer MRT-Zentrum für Brustkrebsvorsorge

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