Für Gynäkolog:innen

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Was Gynäkolog:innen über die Mamma-MRT wissen sollten.

Die Mamma-MRT ist nachgewiesener Weise das sensitivste und spezifischste Verfahren, um verlässlich kleine Karzinome zu detektieren. In einem T1- Stadium bedeutet die Detektion eines Brustkrebs eine fast ausnahmslos hervorragende Prognose. 

Ziel des MMZs ist es, ergänzend zum konventionellen Mammographie-Screening insbesondere Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe, die Mamma-MRT als kassenärztliche Vorsorgeuntersuchung zur Krebsfrüherkennung zur Verfügung zu stellen.

Häufig gibt es von den gynäkologischen Kolleg:innen verständliche Rückfragen. Hier werden einige der häufigsten Rückfragen dezidiert an Sie adressiert:

Wie hoch ist die Übersensitivität der Mamma-MRT?

Dies ist im Grunde zunächst abhängig von der Technik und der Expertise der/ des untersuchenden Radiolog:in. Die MRT der Brust ist seit 30 Jahren und mit über 15.000 Publikationen in PubMed eine gut erforschte Untersuchungsmethode. Studien belegen, dass die falsch-positiv Rate nicht höher ist als bei konventionellen Methoden. Genau wie die Vorteile der Mamma-MRT ist seit jeher auch die Übersensitivität der Methode ein diskutiertes Thema. Es existiert mittlerweile eine wissenschaftliche Evidenz vom 1A Level bezüglich der Sensitivität sowie der Spezifität der Methode. Beide sind in diesem Fall verlässlich hoch [5-7].

Wie oft sollte die Mamma-MRT im High-Risk Setting angewandt werden?

Gemäß der S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms [41], sollte im Hochrisiko Screening einmal jährlich eine MRT der Brust angefertigt werden. Darüber hinaus sollte ebenfalls einmal jährlich eine Kontrolle mittels Mammografie und Sonografie erfolgen. Es gibt fortan einen Diskurs darüber, ob die Strahlungsintensität der jährlichen Mammografie gerechtfertigt ist. Zwei große Multicenterstudien belegen, dass die konventionelle Bildgebungen bei vorliegender qualitativ gesicherter MRT der Brust keinen signifikanten Zusatznutzen haben [27,40].

Wann ist eine Mamma-MRT indiziert?

Eine klare Indikationsstellung im Sinne der gesicherten Erstattung der Kosten in gewissen Fällen gibt es derzeit nicht. Nach aktuellen Empfehlungen der AG Mammadiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft empfiehlt sich die Anfertigung einer Mamma-MRT bei:

1. Unklarer Loge und lokoregionäre Ausbreitung nach konventionellen Diagnostik

2. Lobulären Karzinom

3. Genetischem bzw. familiärem Erkrankungsrisiko

4. Jungen, prämenopausalen Patientinnen

5. Geplanter Teil-Brustbestrahlung

International wird nach den Empfehlungen der EUSOBI und EUSOMA sowie der ACR darüber hinaus auch das CUP Syndrom (Cancer of unknown primary) genannt [28,38,39].

Eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen ist in den oben genannten Fällen nicht immer zwingend gegeben. Die MRT der Brust wird derzeit nur in absoluten Ausnahmefällen auf Expertenniveau angeboten, da sich bisher die Nachfrage nach der Untersuchung in Grenzen hält.

Zusammen mit unseren kooperierenden Krankenkassen schaffen wir hier ein Angebot, dass uns erlaubt, die Mamma-MRT bei festgelegten Indikationen anzubieten.

Wann nach einer Intervention/ Operation ist eine Mamma-MRT möglich?

  • Nach einer Biopsie sollten bis zu drei Monate abgewartet werden aufgrund von möglichen Suszeptibiltätsartefakte und Einblutungen.

  • Nach einer Therapie wie beispielsweise einer Bestrahlung sollten sechs Monate abgewartet werden, um granulomatöse Veränderungen im Rahmen der Heilung nicht fehlzuinterpretieren.

  • In wichtigen Ausnahmefällen und bei gezielten Fragestellungen ist eine Mamma-MRT nach Rücksprache mit dem Radiologen jederzeit möglich.

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Katrin Scheler, Mannheimer MRT-Zentrum für Brustkrebsvorsorge
Katrin Scheler, Mannheimer MRT-Zentrum für Brustkrebsvorsorge

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